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Welche Reifenbreite passt auf meine Felge?

Sarah Finke |


📌 Das Wichtigste in Kürze:
  • Um zu bestimmen, welche Reifen du für deine Felge brauchst, musst du zwei Größen kennen: Den Felgen-Nenndurchmesser und die Felgenmaulweite (Innenweite).
  • Der Felgen-Nenndurchmesser muss exakt mit dem Reifeninnendurchmesser übereinstimmen.
  • Die Felgenmaulweite oder Innenweite führt dich zur passenden Reifenbreite. Du kannst sie einfach aus unserer Tabelle zur Reifenbreite und Felgenbreite am Ende des Artikels ablesen.
  • Du verstehst gerade gar nichts mehr? Kein Problem, das Thema hats eine Tücken. Lass dich nicht entmutigen und lies weiter. Am Schluss hast du den Durchblick, ganz bestimmt!

Die einen Angaben in Zoll, die anderen in Millimetern, wieder andere eine Kombination aus Zahl und Großbuchstabe. Dabei möchtest du doch eigentlich nur wissen, welchen unserer Reifen du für deine Felge brauchst. Wenn sich angesichts dieser simplen Frage auch in deinem Kopf schon mal ein Knoten gebildet hat – hier bist du genau richtig. In diesem Artikel sortieren wir das Chaos für dich.

Warum die verschiedenen Größenangaben bei Fahrradreifen?

Zunächst erstmal die gute Nachricht: Das Problem liegt nicht bei dir. Vielmehr legst du mit den Fragezeichen in deinem Kopf den Finger in eine Wunde, an der die Fahrradindustrie schon seit einigen Jahrzehnten herumdoktert. Wie alle Industrien ist sie ein historisch gewachsenes Gebilde, in dem zunächst regionale Gepflogenheiten und nationale Normen vorherrschten. Das war in zunehmendem Maß unpraktisch, je mehr Produktion und Handel sich globalisierten. Also entstanden Organisationen, die sich um eine Vereinheitlichung dieser Normen kümmerten. Für unser Thema ist die ETRTO die maßgebliche (und sogar wortwörtlich maßgebende) Institution. Das Kürzel steht für European Tyre and Rim Technical Organisation. Sie wurde 1964 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, innerhalb von Europa den entstandenen Wildwuchs zu bändigen.  Ganz hat das leider nicht geklappt, es kursieren noch immer unterschiedliche Angaben. Aber wenn du ein paar Dinge darüber weißt, wird dir das in Zukunft keine Schwierigkeiten mehr machen.

ETRTO-Norm, Zollbezeichnung und französische Größen

Schauen wir uns die Angaben am Beispiel Reifen also mal genauer an. Normalerweise gibt es auf jedem Reifen eine Stelle, an der eine Angabe wie diese aufgedruckt ist:

25-622 [28 x 1,00 / 700 x 25C]

Die erste Angabe ist die ETRTO-Norm. Sie setzt sich aus der Reifenbreite (erste Zahl) und dem Reifeninnendurchmesser zusammen (zweite Zahl), jeweils in Millimetern. Der Reifen im Beispiel ist also 25 mm breit und hat an der inneren Kante einen Durchmesser 622 mm.

Nun zu den Angaben in eckigen Klammern. Die erste – 28 x 1,00 – ist die Zollbezeichnung oder auch Zollbemaßung. Ihr kannst du den ungefähren Reifenaußendurchmesser (in diesem Fall 28 Zoll) und ebenfalls die Reifenbreite entnehmen (1,00). Diese Angabe kommt aus dem anglo-amerikanischen Raum, wo in Inch gemessen wird („Zoll“ ist hier einfach die deutsche Übersetzung). Weil der Mountainbike-Sport sehr stark amerikanisch geprägt ist, findest du dort heute noch vor allem Zoll-Angaben, während der Rennradsektor eher in Millimetern misst. 

Die dritte Angabe ist ein Sonderweg der großen Radsportnation Frankreich, weshalb man von „französischen Größen“ spricht. Die erste Zahl, im Beispiel 700, steht wie in der englischen Bezeichnung für den Reifenaußendurchmesser. Deshalb unterscheidet sie sich von der ETRTO-Norm, obwohl beide in Millimetern angegeben sind. Die zweite Zahl (im Beispiel 25) stimmt, wie du wahrscheinlich schon gesehen hast, mit der ETRTO-Angabe überein. Sie bezeichnet auch hier die Reifenbreite.

Etwas kompliziert an der französischen Norm ist, dass sie außerdem eine Angabe zum Reifeninnendurchmesser in Abhängigkeit zum Reifenaußendurchmesser enthält - und zwar codiert durch die Buchstaben A, B und C. Bei einem Außendurchmesser von 700 mm (wie im Falle unseres Beispielreifens) bedeutet das C einen Innendurchmesser von 622 mm. Bei einem anderen Außendurchmesser hätte es eine andere Bedeutung. Zum Glück geben die Hersteller in aller Regel zusätzlich zu den französischen Größen auch die ETRTO-Norm an, so dass dir dies keine Schwierigkeiten bereiten sollte. 

Felge: Was muss passen?

An die ETRTO-Norm hältst du dich am besten auch bezüglich unseres Ausgangsproblems, welche Reifen du denn nun mit deinen Felgen fahren kannst. Denn sie liefert dir genau die Angaben, die zu deiner Felge passen müssen.

Der Felgen-Nenndurchmesser

Genauer gesagt: Als erstes muss der Innendurchmesser des Reifens mit dem so genannten Felgenschulterdurchmesser oder Felgen-Nenndurchmesser übereinstimmen. Die Felgenschulter ist der Teil des Felgenbetts, auf dem der Reifen aufliegt. Deshalb kannst du, wenn du deinen Felgen-Nenndurchmesser bestimmen willst, nicht einfach mit einem Meterstab von einer Felgenaußenkante zur gegenüberliegenden messen, sondern musst jeweils ein paar Millimeter abziehen oder abschätzen, wo die Felgenschulter sitzt.

Wenn du ein Rennrad, Mountainbike, Gravelbike oder Trekkingrad fährst, ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch, dass der Felgen-Nenndurchmesser 622 mm beträgt. Das ist die Standardgröße. Solltest du dir unsicher sein, schau dir deine Felge mal genau an. Meist sitzt irgendwo ein kleiner Aufkleber oder es gibt einen winzigen Aufdruck mit den genauen Maßen.

Wichtig zu beachten ist: Der Felgen-Nenndurchmesser muss exakt dem Reifeninnendurchmesser entsprechen. Sonst sitzt der Reifen nicht richtig. Bei der Reifenbreite hingegen hast du ein bisschen mehr Spielraum. Und damit sind wir beim nächsten Punkt.

Die Felgenmaulweite

Um zu wissen, welche Reifenbreite zu deiner Felge passt, benötigst du als zweite Größenangabe zur Felge die Felgenmaulweite oder Innenweite. Darunter versteht man den Innenabstand der Felgenhörner voneinander. Sie entspricht also nicht der eigentlichen Felgenbreite, die von Außenkante zu Außenkante gemessen wird. Im übertragenen Sinn wird trotzdem oft von „Felgenbreite“ gesprochen, wenn eigentlich die Maulweite gemeint ist. Sogar in der Fachliteratur.

Und noch eine zweite Verwechslungsgefahr besteht. Denn eine typische Größenangabe auf einer Felge könnte so aussehen:

622 x 15C

Die erste Zahl ist der Felgen-Nenndurchmesser (hier die Standardgröße 622 mm). Die zweite Zahl bezieht sich auf die Maulweite. Sie ist ebenfalls in Millimetern angegeben. Das C hat hier aber nichts mit der französischen Größe zu tun, sondern es steht einfach für „Clincher“.

Felgenbreite und Reifenbreite: Die Tabelle

Und jetzt die Preisfrage: Würde unser Beispielreifen (25-622 [28 x 1,00 / 700 x 25C]) auf unsere Beispielfelge passen (622 x 15C)?

Innendurchmesser und Felgen-Nenndurchmesser stimmen überein, wie man leicht erkennen kann. Aber was ist mit der Breite? Hier hilft dir unsere Tabelle (und natürlich auch mit allen deinen eigenen aktuellen und zukünftigen Reifen und Felgen). In der ersten Spalte sind die Maulweiten der Felgen aufgetragen. In der zweiten Spalte siehst du die Spannweite der Reifenbreite, aus der du wählen kannst. Als besonderen Service haben wir dir das ganze einmal in Millimeter und einmal in Zoll angegeben. Damit sollte bei der Reifenwahl jetzt wirklich nichts mehr schief gehen. Wenn du magst, stöbere doch gleich mal in unseren Angeboten an Reifen und Laufrädern!

Felgenmaulweite (mm) Reifenbreite (mm) Reifenbreite (Zoll)
15 20-27 0,79-1,06
16 20-34 0,79-1,34
17 20-57 0,79-2,24
18-20 22-57 0,87-2,24
21-22 25-65 0,98-2,56
23 28-65 1,10-2,56
24 29-65 1,14-2,56
25 29-71 1,14-2,80
26-27 35-71 1,38-2,80
28-30 47-71 1,85-2,80
31-35 58-83 2,28-3,27

(Quelle: Schwalbe, abgerufen am 14.08.2025)